EMT 948

Der EMT 948 liegt mit seinem Erscheinungsdatum zwischen EMT 950 und EMT 938, ist aber technisch sehr eng mit dem EMT 938 verwand. Entwickelt wurde er, weil die Erfordernis nach einem einfacheren Gerät als dem Flaggschiff EMT 950 bestand. Aus diesem Grund wurden auch nicht alle Eigenschaften des EMT 950 übernommen. Es genügten jeweils eine Taste für Start/Stop und Lift auf/ab. Die Geschwindigkeiten wurden mit einerm Drehschalter eingestellt und eine Umschaltung lokal/remote gab es nur noch über die Fernsteuerschnittstelle. Am hinteren Ende des Gerätes befindet sich eine Abdeckung, unter der eine Leuchte ständig in Betrieb ist. Aus diesem Grund wurde bei den ersten Geräten auf eine Tonabnehmerbeleuchtung, wie sie bei EMT 930 und EMT 950 vorhanden ist, verzichtet.

Dafür hatte EMT 948 eine Abdeckhaube, die nach oben geklappt werden konnte und außerdem die Möglichkeit bot, die Plattenhülle dort abzulegen. Mit diesem Gerät war es außerdem möglich, "auf Reisen" zu gehen. Es war mit 2 Griffen ausgestattet und es gab eine "Option Transportsicherung", mit der der Tonarm und das Chassis festgeklemmt werden konnten. Ein spezieller Transportkoffer hatte vorne und hinten Klappen um an die Steckkarten und die Steckanschlüsse zu kommen. Der Deckel des Koffers klemmte den Plattenteller fest, so dass für einen Transport keine Schrauben angezogen werden mussten. - Warum sollte das Gerät überhaupt transportiert werden? Es war die Zeit, in der Rundfunkanstalten begannen Veranstaltungen mit Disco-Betrieb außerhalb der Funkhäuser durchzuführen.

Die vom EMT 950 bewährte Audio-Elektronik wurde übernommen und entsprechend wurde auch die Elektronik für das Laufwerk servicefreundlich auf Steckkarten verteilt. Als Referenz für die Geschwindigkeiten diente ein Quartz und eine einfache Möglichkeit der Geschwindigkeitsveränderung wurde als Standard vorgesehen (Anschließen eines Schalters und eines Potentiometers).

Nachdem Kunden die Forderung nach der Tonabnehmerbeleuchtung, den "Pilz", gestellt hatten, wurde das Chassis abgeändert, so dass bei Bedarf der Pilz der EMT 950 eingebaut werden konnte. Allerdings gab es nicht mehr die Bequemlichkeit des "Treppenhausautomaten" wie in der EMT 950, bei der das Licht nach einer einzustellenden Zeitspanne automatisch wieder abgeschaltet wurde. Diese Option ist auch heute wieder erhältlich, kann aber ohne größere mechanische Arbeiten nur in Chassis eingebaut werden, die dafür bereits mit einem abgedeckten Loch vorbereitet sind.

Bei der Konstruktion der Tasten, die ja schon bei der EMT 950 und später auch bei der EMT 938 verwendet wurden, war man von der Tatsache einer regelmäßigen Benutzung ausgegangen. In diesem Fall schleift eine H-förmige Kontaktfeder über feststehende Kontakte und eventuell entstehende Beläge werden "abgeschliffen" und eine gute Kontaktgabe gewährleistet. Bei Geräten, die länger außer Betrieb sind, kann es vorkommen, dass die Kontaktgabe nicht ganz zuverlässig ist. Abhilfe schafft hier entweder das mehrfache Betätigen oder die Demontage der Taste mit einer folgenden Reinigung. Ab der Seriennummer 58815 wurden die Geräte mit einer neuen Tastenleiste ausgestattet in der geschlossene Tasten eingesetzt wurden. Diese Tasten sind nur durch Austausch der kompletten Tastenleiste nachrüstbar.

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